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Pfarrer Wajda muss zum 30. September gehen

 

Jetzt ist es offiziell: unser Ortsgeistlicher Pfarrer Robert Wajda verlässt die Pfarrei St. Vitus.

Im Schreiben vom 24. August erläutert der Personalreferent des Bistums, Msgr. Christof Steinert, der Pfarrgemeinde die Gründe (Text s. unten). In den Gottesdiensten vom 25. und 26. August wurde das Schreiben verlesen.

 

Pfarrer Wajda bedankte sich während der Messe bei allen Menschen, die ihm gut waren. Die letzten Wochen hätten ihm gezeigt, dass viele liebe Leute hinter ihm standen. Wie seine Zukunft aussehe, könne er noch nicht sagen. Er wünscht keine offizielle Verabschiedung.

 

Im Namen des Pfarrgemeinderates ergriff Dr. Karz-Bogislav Baller  das Wort zu Ende des Gottesdienstes. Pfarrer Wajda habe mit seiner freundlichen und bescheidenen Art das kirchliche Leben in Bad Salszchlirf geprägt. Er habe sich freiwillig auf den Wweg gemacht in eine etwas andere Kultur, habe große Mühen auf sich geladen, die schwierige deutsche Sprache zu lernen. Dafür danke ihm die Pfarrgemeinde St. Vitus herzlich. Wichtig sei: „Wir werden Sie im Herzen behalten und im Gebet auf Ihrem weiteren Weg, wie Sie ihn sich wünschen und wie Gott es mit Ihnen vorhat, begleiten“.

 

Pfarrer Wajda antwortete darauf, St. Vitus sei seine erste Pfarrgemeinde gewesen, er habe hier viele gute Leute gefunden. Er dankte nochmals alle, die ihn unterstützten. Er hofft, noch ein bisschen in der Pfarrei bleiben zu können, er wartet jetzt auf den Brief des Ordens aus Krakau.

 

 

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Schreiben von
Christof Steinert, Personalreferent

Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrgemeinde St. Vitus, Bad Salzschlirf,

 

in den letzten Wochen seit dem 8. August 2012 wurden Sie mit der Information konfrontiert, dass Herr Pater Robert Wajda zum 30. September 2012 von der Aufgabe als Administrator Ihrer Pfarrei entpflichtet wird. Dies hat zu Nachfragen an die Bistumsleitung geführt.

 

Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der hiesigen Pfarrei am 22. August 2012 möchte ich Ihnen folgende Informationen geben:

 

Herr Pater Wajda war im Jahr 2007/2008 an die hiesige Bistumsleitung mit der Bitte herangetreten, in den Dienst des Bistums Fulda aufgenommen zu werden. Bischof Heiz Josef Algermissen hatte mit Schreiben vom 11. Februar 2008 erklärt, Herrn Pater Wajda probeweise für fünf Jahre in das Bistum Fulda aufzunehmen, unter der Bedingung, dass Herr Pater Wajda durch den Apostolischen Stuhl die Erlaubnis zum Austritt aus dem Orden und die damit verbundene Dispens von den Ordensgelübden (sog. Austrittsindult) erhält. Das sog. Austrittsindult ist unabdingbare Vorraussetzungen für eine Inkardination in unserer Diözese. Dieses Austrittsindult liegt bis zum heutigen Tag nicht vor.

 

Mit Schreiben vom 16. Februar 2008 hat der Provinzial der Krakauer Franziskaner für die Dauer eines Probejahres, beginnend am 1. Juni 2008, Herrn Pater Wajda die Erlaubnis gegeben, außerhalb des Ordens im Bistum Fulda tätig zu werden. Ein weiteres Exklaustrationsindult erging vom 15. Dezember 2009 durch den Generalminister des Ordens für zwei Jahre.

 

Bei der Prüfung des Inkardinationsgesuches von Herrn Pater Wajda im Juli 2012 wurde festgestellt, dass das Austrittsindult, das wie erwähnt unabdingbare Voraussetzung für eine weitere Tätigkeit im Bistum Fulda ist, nicht vorliegt.

 

Dies wurde Herrn Pater Wajda am 8. August 2012 nach Rückkehr aus seinem Urlaub durch den Personalreferenten mitgeteilt. Zeitnah wurde der Provinzial in Krakau darüber informiert und Herr Pater Wajda von der Administration der Pfarrer St. Vitus Bad Salzschlirf zum 30. September 2012 entpflichtet.

 

Da Herr Pater Wajda nach dem Gespräch am 8. August 2012 verschiedenste Personen in Bad Salzschlirf  über den Sachverhalt aus seiner Sicht unterrichtet hat, gelangten die Informationen auch an die Fuldaer Zeitung. Diese bat am 13. August 2012 um eine Stellungnahme des Bistums zu Gerüchten über eine Suspendierung von Herrn Pater Wajda. Seitens des Bistums wurde unmissverständlich erklärt, dass Herr Pater Wajda nicht suspendiert worden sei. Es lägen keine Gründe für eine Suspendierung vor.

 

Die Entpflichtung zum 30. September 2012 erfolgte aufgrund der Tatsache, dass Herr Pater Wajdas Abwesenheit vom Orden keine rechtliche Legitimation mehr hat und dass bis heute das oben erwähnte Austrittsindult nicht vorgelegt worden ist. Eine Inkardination von Herrn Pater Wajda ist seitens der hiesigen Bistumsleitung nicht mehr beabsichtigt.

 

Ferner darf ich Ihnen mitteilen, dass Herr Pater Ljubo Lebo, Blankenau, ab 1. Oktober 2012 bis auf weiteres die Administration der Pfarrei St. Vitus Bad Salzschlirf übernehmen wird. Wir bemühen uns derzeit um einen Priester, der in der hiesigen Pfarrei als Subsidiar für die Seelsorge mit Wohnsitz in Bad Salzschlirf zum 1. Oktober 2012 eingesetzt werden soll.

 

Weitere offene Fragen hinsichtlich der pastoralen Situation und des pastoralen Vorgehens werden in den nächsten Wochen mit den zuständigen Priestern und pastoralen Mitarbeitern im Pastoralverbund Kleinheiligkreuz erörtert.

 

Wir bitten Sie um Verständnis und Nachsicht, dass wir nicht alle aufgeworfenen Fragen zeitnah beantworten können. Wir danken Herrn Pater Wajda für seine Bereitschaft zum Dienst in unserem Bistum und bitten die Pfarrgemeinde für den weiteren Lebensweg von Herrn Pater Robert Wajda um das Gebet.

 

Im Besonderen darf ich Sie herzlich von unserem Bischof Heinz Josef Algermissen grüßen, der Ihnen und Ihrer Pfarrgemeinde Gottes Segen wünscht.

 

Fulda, 24. August 2012

gezeichnet:

Msg. Christof Steinert, Personalreferent