Franziskanerinnen

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63 Jahre Wirken in Bad Salzschlirf!

Das St. Josefsheim

1943 gab es im Zweiten Weltkrieg schwere Kämpfe am Hürtgenwald im Raum Aachen/Düren. Viele Menschen mussten evakuiert werden. Pfarrer Robert Pütz aus Gürzenich bei Düren hatte einen Bruder, der damals Bürgermeister in Bad Salzschlirf war. So wurden damals viele Menschen aus dem Raum Düren nach Bad Salzschlirf evakuiert, darunter auch einige Ordensschwestern. So kamen 1943 die ersten vier Schwestern nach Bad Salzschlirf.  Da die hiesigen Kureinrichtungen zu Lazaretten umfunktioniert waren, fanden die Schwestern ein reiches Betätigungsfeld. Sie versahen täglichen ihren Dienst bei den Hilfebedürftigen und konnten so den Auftrag unserer Ordensgründerin Franziska Schervier erfüllen: „Ihr sollt meine Wunden heilen und Seelen retten.“

Erste Unterkunft erhielten sie im Haus Kronprinz/König. Das Haus Winkler, das heutige Altenheim, war ein Haus für die Kinderlandverschickung, das die so genannten „Braunen Schwestern“ führten. Nach dem Zusammenbruch übernahmen die Franziskanerinnen das Haus zur Pflege alter Leute, die hauptsächlich aus den deutschen Ostgebieten stammten. Ab 1948 erhielt es den Namen „St. Josephsheim“. Im Jahr 1950 kam ein Kaufvertrag zustande, danach konnte das Haus zum Altenheim umgebaut werden.

In drei schwierigen Bauabschnitten wurde das Haus überholt und erweitert, auch eine schöne Kapelle wurde mitgebaut.  Der letzte Bau wurde als Erholungshaus für die Schwestern erstellt. Hier konnten sie in 35 Jahren neue Kraft für den Alltag schöpfen.

Da das Altenheim den heutigen Ansprüchen gemäß mit Nasszellen versehen werden sollte, zogen die Schwestern im Oktober 2003 aus der dritten Etage des Altenheimes in das Erholungshaus, um dem Altenheim Platz zu schaffen. Im Sommer 2006 entschloss sich der Orden, den Betrieb des Seniorenheimes einzustellen. Durch Vermittlung von Bürgermeister Armin Faber konnte mit Familie Chmielorz ein Nachfolge-Betreiber für das Seniorenheim gefunden werden, der das Haus zum 1. August 2006 übernahm.

Der Konvent mit nur noch fünf Schwestern (Oberin Schwester Adelhard Maria, Schw. Alfonsia, Schw. Karla-Maria, Schw. Engratia, Schw. Evarista)  wurde im November 2006 aufgelöst, die Schwestern fanden ihren Platz in verschiedenen anderen Konventen des Ordens. Die Pfarrgemeinde verabschiedete sich mit einer Eucharistiefeier und einem Empfang im Kulturkessel von den Franziskanerinnen und dankte für ihr über 63jähriges Wirken im Ort.

(s. Pfarrbrief Nr 3 in 2006 – Sonderausgabe)

 

 

 

 

 

 

 

Foto (von links): M. Schwester Evarista (Seelsorgerin), Schwester Adelhard Maria (Oberin), Schwester Maria Alfonsia (Sakristanin), Schwester Maria Engratia, Schwester Karla Maria.